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Einblicke II

Heute möchte ich gerne ein über ein Thema schreiben, was eindeutig mehr zu meinem beruflichen Leben passt das das Vorherige. Und zwar in meinem zweiten Beruf als Inhouse Consultant habe ich durch eine recht negative Erfahrung, etwas sehr positives erhalten und das möchte ich Ihnen heute gerne darlegen. In diesem Beruf hatte ich einen Vorgesetzten, der letztendlich als sehr fragwürdig zu beschreiben ist. Er hat beispielsweise, nachdem er im Lenkungskreis gewesen ist, meißt die Arbeitsleistung von entweder meinen Kollegen oder mir schlecht gemacht. Das war dann für mich eine eher suboptimale Teambesprechung, aus der mein Kollege, beziehungsweise ich, mit einem grummeln im Magen gegangen sind, denn mein Chef hat dann so Sachen gesagt wie, :“Frau WÄLTER, was haben Sie denn schon wieder gemacht“? Ich hatte damals als eine meiner Arbeitsaufgaben, eine Software für ein Vorschlagswesen (KVP) für einen Konzern mit knapp 20.000 Mitarbeitern ein zu führen und die bestehenden Prozesse daraufhin anzupassen, die Entlohnung dafür zu formulieren, in Folge mit dem Betriebsrat abzustimmen, wie das System mit unterschiedlichen Sprachen sowie auch Entlohnungsarten funktionieren kann, wie können Mitarbeiter die des Schreibens nicht mächtig sind, die gleichen Möglichkeiten der Eingabe haben, die Software mit den neuen Wegen abzustimmen und die integrierten Sprachen zu testen, die Unternehmen weltweit in der Nutzung zu schulen und und und. Da war also durchaus eine Menge zu tun, zumal ich das neben meinen anderen Aufgaben im Produktionssystem abgearbeitetet habe. Ich habe dann meinen Chef gefragt, was ich denn falsch gemacht habe und bekam dann zur Antwort, :“das bereden wir ein andern Mal“. Nur leider gab es dieses „ein anderes Mal“ nie. Und ich bin dann erst einmal wie ein begossener Pudel vor dieser Aussage gestanden. Ich habe etwas falsch gemacht, wußte aber nicht was. Nun habe ich mit meinem Kollegen einfach mal darüber gesprochen und dann ist uns aufgefallen, das wir Beide immer die gleiche Aussage bekommen haben, aber leider nie die Auflösung dazu. Jetzt hatte ich damals einen sehr lieben Kollegen, meinen Businessleiter, der auch für das Thema KVP im Lenkungskreis zuständig war. Das war Schmitti und ich weiß, ich darf Ihn auch immer noch so nennen. Ich bin also, da ich ungerne, wie ein begossener Pudel vor einer Situation stehe, lieber zu meinem Schmitti gegangen und habe Ihn gefragt, was ich denn FALSCH gemacht habe, denn das sollte er ja aus dem Lenkungskreis wissen? Daraufhin hat er mich durchaus verdutzt angeschaut und gefragt, :“wieso haben Sie denn etwas falsch gemacht“? Da habe ich Ihm wahrheitsgemäß geantwortet, daß ich das eben nicht weiß, da die Antwort meines Chefs noch aussteht, aber er hat eben gesagt, das ich irgendetwas schlimmes gemacht habe. Damit habe ich durchaus zur Erheiterung von meinem Schmitti beigetragen, aber wußte nicht warum. Er hat mich dann nicht längerfristig warten lassen und gesagt :“Frau Wälter, Sie haben gar nichts falsch gemacht. Wir haben IHN letztendlich für ein ganz anderes Thema im Lenkungskreis verantwortlich gemacht und das haben Sie dann wohl nur einfach abbekommen. Jetzt war ich natürlich auf der einen Seite beruhigt, denn es war mit meiner Arbeitsleistung alles in Ordnung. Auf der anderen Seite habe ich herausgefunden, daß nicht jede Führungskraft ihrer Aufgabe würdig ist. Und zusätzlich habe ich gelernt, mir ein Netzwerk aufzubauen, in dem ich mich über die tatsächliche Situation informieren kann, denn auf meine Führungskraft konnte und kann ich mich nicht in jedem Fall verlassen. Das ist  zwar nicht schön, aber wenn man am Anfang seines Berufslebens steht und noch nicht allzu sicher ist, ob man alles richtig macht, dann braucht man ab und an, einfach seinen „SCHMITTI“ um nicht in eine allzu negative Situation abzudriften. Heute bin ich noch nicht ganz im Alter von meinem Schmitti, aber ich nehme immer wieder gerne junge Mitarbeiter unter meine Fittiche, damit Sie die gleichen positiven Erfahrungen machen können, allerdings eben ohne den wie bei mir fragwürdigen Chef. Ich freue mich schon darauf, Ihnen nächste Woche wieder etwas schreiben zu können. Freuen Sie sich an den frühlingshaften Temperaturen.