Heute möchte ich Ihnen gerne ein Thema beschreiben, welches in dem gleichen Unternehmen spielt, über welches ich in meinem letzten Block schon geschrieben habe aber eben dieses Mal etwas Anderes aufzeigen soll und zwar, daß man ab und an einfach mal „NEIN“ sagen kann und daß das auch gar nicht schlimm oder falsch ist, sogar wenn man eine Frau ist ;o). Ich möchte einfach beschreiben, wie ich letztendlich als Berufsneuling die Aufgabe hatte, das schon erwähnte Entlohnungssystem auszugestalten und das habe ich auch getan. Also habe ich den Entwurf für die Betriebsratsvorlage geschrieben und diese beinhaltete unter Anderem, daß „kleinst Ideen“, die man schlecht berechnen und damit auch fast nicht bewerten sollte, da eine Berechnung den Nutzen der Idee bei weitem Übersteigen würde, mit €5 belohnt werden sollte – einfach und wenig kostenintensiv, so war meine Idee. Diese Vorgehensweise war im Lenkungskreis durchaus umstritten und wir haben sehr kontrovers darüber gerungen. Wir hatten als mögliche Alternativen, diese „kleinst Ideen“ werden gar nicht provisioniert, bis hin zu, für diese „kleinst Ideen“ bekommt jeder Mitarbeiter einfach €5. Jetzt habe wir also letztendlich entschieden, das die Mitarbeiter 5€ erhalten sollten und das dann auch so kommuniziert. Nun kamen die ersten Probleme auf uns zurück. Soll der Mitarbeiter die €5 auch als €5 erhalten oder sollen davon noch die Steuern abgezogen werden? Jetzt wurde das meinem Geschäftsführer zu viel Diskussion und er hatte kurzerhand entschieden, daß ich jetzt alle Kollegen darüber informieren soll, daß es für die „kleinst Ideen“ keine Belohnung gibt, was ich in Folge auch wieder kommuniziert habe also die zweite Entscheidung. Daraufhin hatten meine Kollegen und ich einen Weg gefunden, wie man ohne großen Aufwand, die €5 auch als ganze Summe auszahlen kann, worauf mein Geschäftsführer sich wieder für eine Ausszahlung aussprach und daraufhin habe ich wiederum das Gegenteil in die Öffentlichkeit gebracht also eine dritte Entscheidung. Jetzt trat erneut ein Problem auf und nun solle ich, auf Wunsch meines Geschäftsführers, wieder allen Kollegen erklären, das die „kleinst Ideen“ jetzt wieder nicht provisioniert werden sollten und jetzt kommt meine eigentliche Geschichte. Nachdem ich meinen Kollegen nun erst das eine, dann wiederum das andere und jetzt wieder das eine vermittelt hatte wolle ich mich nicht zum Spielball meines Geschäftsführers machen lassen und dann habe ich Ihm einfach gesagt, daß wenn er jetzt diese Entscheidung erneut treffen möchte, dann muß er daß den Kollegen selbst erklären, nochmals würde ich eine Umentscheidung nicht nach Außen vertreten. Mein Geschäftsführer hat sich dann dazu entschieden seine neuerliche Entscheidung nicht selbst nach Außen vertreten zu wollen und somit haben wir dann die €5 an jeden Mitarbeiter in Gänze für eine „kleinst Idee“, also ohne Abzüge an die Mitarbeiter ausgezahlt und somit waren letztendlich alle zufrieden. Ich möchte damit nur klarstellen, daß ich als Mitarbeiter nicht jede, manchmal auch komische Entscheidung eines Geschäftsführers mittragen muß, wenn dieser damit das System ad absurdum führen würde, ich denke jeder kennt den Spruch :“rein in die Kartoffeln und wieder raus aus den Kartoffeln“.
Ich war damals am Anfang meines Berufslebens und nicht da wo ich heute stehe und habe es mich einfach getraut, „nein“ zu sagen und wie Sie unschwer merken, lebe ich immer noch und habe auch noch ca. 2 Jahre in dem Unternehmen glücklich gearbeitet, trotz der Tatsache, daß ich zu dem Geschäftsführer mal „nein“ gesagt habe und ich glaube man sollte auch genau das tun, nämlich seine Meinung vertreten, nicht um jeden Preis, das ist mir sehr wichtig, aber wenn man eine Sache vertritt und für diese auch brennt, dann sollte man eben auch einmal anderer Meinung sein und diese auch Vertreten können und auch dürfen. Gerne schreibe ich Ihnen auch nächstes Wochenende wieder etwas und hoffe Sie verbringen ein wundervolle Osterzeit.